Die Kinder im Nil

Blatt 1

Sind Zufälle gottgemacht?

Die Mose-Erzählung geht so: Die Pharaonen-Tochter badet im Nil und findet ein dort ausgesetztes Baby. Es sollte dem Fluss überantwortet werden, da der Pharao befohlen hatte, neugeborene Kinder von Sklaven töten zu lassen, damit diese nicht irgendwann zahlenmäßig zu groß und damit zu mächtig werden. Die Mutter des Kleinen wollte offenbar dem Schicksal eine Chance geben, statt es töten zu lassen. – Die Herrscher-Tochter rettet also ein Kind, das sie in einem Strohkörbchen entdeckt; es soll am Leben bleiben. Alle anderen sterben; weitere Körbchen im Bild werden von gefährlichen Tieren und den Fluten bedroht. – Auf Blatt 1 wird die Frage aufgeworfen nach Schicksal, nach Fügung und göttlichem Wirken, nach Zufall oder Glück des einen. Ist es die Interpretation dessen, der überlebt, wenn etwas als “Gottes Wille” deklariert wird. Die Gescheiterten können ja nur noch schweigen. – Greift Gott, göttliche Energie, Schicksalsmacht, Engel … ins Leben wirklich ein oder ist alles nur eine willkürliche Zuweisung dessen, der die Situation überstanden hat? – Das gerettete Baby ist unser Mose, der später einmal sein Volk in die Freiheit führen wird; eine Erfolgsgeschichte. – Hinter diesem Bild steht nicht zuletzt auch die Theodizee-Frage, die große Frage der Theologie, die sich mit dem schier grenzenlosen Leid in der Welt angesichts eines maximal guten Gottes beschäftigt.  

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