Brennend

Blatt 2

Eine der bedeutsamsten Stellen der ganze Bibel ist die Szene “Mose am Dornbusch”. Warum? Weil hier Gott seinen Namen nennt: “ICH-BIN-DA”. – Was soll das sein? Das ist doch kein Name? Die Exegetinnen und Exegeten streiten, wie er wirklich übersetzt und verstanden werden soll. – Blatt 2 mischt sich in diese Diskussion ein und interpretiert die gesamte Szene als Symbol für das Wesen Gottes. Da ist ein Dornbusch, etwas, was einem Schmerzen bereiten kann und darin ein Feuer, das brennt, aber nicht verbrennt (wie es in der Bibel heißt). Das Feuer hat also seine Ambivalenz aufgegeben, ist nicht mehr zerstörerisch und verzehrend, sondern nur noch hell und wärmestiftend. In der dornigen Welt also zeigt sich Gott als friedliches Feuer, als einer, der nicht “Dornen” zerstört und vernichtet, sondern sich illuminierend in die Notsituation hineinbegibt. Erinnert doch irgendwie auch an den Tod Jesu am Kreuz: Dieser gekreuzigte Gott ist nicht der – wie er von vielen erwartet wurde! – der dreinschlägt und die ungläubigen Besatzer gewaltsam vertreibt, vernichtet und das Volk Gottes wieder zum Sieger erklärt, sondern er ist der, der sich im Leid aufhält, um dort zu sein, wo Licht nötig ist. Gott ist Liebe und ein “Ich-Bin-Da” ohne Wenn und Aber. Und Mose lässt sich bescheinen und schmiegt sich von seiner Körperhaltung ein in das Rund, das als Licht vom Feuer ausgeht. 

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