Balance

Acryl auf Leinwand - 2009

In einer Auseinandersetzung mit der sog. Glücksforschung entstand diese Arbeit. Einer Handreichung für den Religionsunterricht der Grundschule sollte dieses Bild als Impuls dienen.

Worum geht es: Das Glück kennt keine Patentlösung für die Glückssuchenden, aber viele kleine Bausteine hierfür. Ein solcher Baustein heißt: Annehmen, was kommt. 
Im Bild wird das helle, sonnenfarbige Runde erst dann ganz, wenn beide Teile, beide Halbkreis-Segmente zusammenkommen. Die Figur muss bereit sein, beides zu akzeptieren.  Auf einem der Halbkreisseiten befindet sich die Darstellung eines Fisches, ein Lebens- und Lebendigkeitssymbol. Auf dem anderen Segment ist ein Fisch-Gerippe erkennbar. Beides gilt es wohl anzunehmen und auch wieder loszulassen, sagt die Glücksforschung. 

Ohne Unglück
könnte man sich
über das Glück nicht freuen
und das Glück wäre nichts. 

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Unglücksfee – Eine Kindergeschichte

Eine kleine Fee beschloss Glücksfee zu werden: „Ich will die Menschen fröhlich machen!“ Sie schwang ihren Feenstab und zauberte einem kleinen Mädchen eine neue Puppe, weil die alte einen Arm verloren hatte. Das Kind freute sich und bettelte: „Wenn meine Puppe jetzt auch noch ein rosa Kleid hätte, wäre mein Glück vollkommen.“ – Unsere Glücksfee zauberte ein rosa Kleid. „Nicht so eins“, sagte das kleine Mädchen, „es soll ein Prinzessinnenkleid sein, eines mit Spitzen und Rüschen.“ – Gesagt getan, die kleine Fee zauberte ein Prinzessinnenkleid: „Bist du jetzt glücklich?“ – „Eigentlich sollte auch meine Freundin so eine Puppe haben, dann könnten wir gemeinsam Puppen-Spielen. Es ist doch so schön, mit einer Freundin zu spielen.“ – Auch die Freundin bekam eine Puppe, mit Kleid, mit Rüschen … und das kleine Mädchen brauchte noch ein Puppenschloss mit Zugbrücke, ein weißes Puppenpferd, auf dem die Puppenprinzessin reiten konnte, ein Prinz musste auch her, dann ein zweiter, schließlich eiferte die andere Puppenprinzessin und es wäre beinahe zu einem Streit gekommen, dann brauchte man noch zwei Kutschen, vier Windhunde, sechs Kuschelhasen und jede Menge Wechselkleidung für die Prinzessinnen und die Prinzen, … zum Glück wurde es dann Abend und das kleine Mädchen musste zu Bett.
Unsere kleine Fee hatte sich die Sache mit dem Glücksfee-Sein etwas anders vorgestellt. Doch weil sie eine sehr kluge Fee war, hatte sie eine großartige Idee: „So wird das kleine Mädchen bestimmt wieder glücklich werden!“, dachte sie, „und das ist doch das Wichtigste!“- Am nächsten Morgen, als das kleine Mädchen erwachte, war ihr Kinderzimmer völlig leer geräumt und die Fee ließ sich den ganzen Tag nicht blicken. Das Mädchen weinte. Auch am Tag darauf kam die kleine Fee nicht zu dem Mädchen und auch das Kinderzimmer blieb ohne Spielsachen. Am dritten und vierten Tag war es ebenso. Schließlich am fünften Tag, früh am Morgen, als das kleine Mädchen noch schlief, legte die Glücksfee die alte Puppe des Mädchens neben sie aufs Kopfkissen. Als die Kleine erwachte, nahm sie ihre Puppe in den Arm und kuschelte sich innig an sie. Schließlich erschien die Fee und hatte einen neuen Puppenarm für die alte Puppe dabei. Sie nähte den Arm an und blickte dem kleinen Mädchen in die Augen: Diese war überglücklich und lief lachend und tanzend durchs Zimmer.
So war die Kleine doch noch glücklich geworden.
H.-P. Eggerl, 2009

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